Nationalrat: Grünes Licht für ESM und Fiskalpakt
Der Nationalrat hat am 4. Juli den dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) und den Fiskalpakt beschlossen. Für den ESM stimmten die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sowie die oppositionellen Grünen, wodurch die verfassungsrechtlich erforderliche Zweidrittel- mehrheit gegeben war. Für den Fiskalpakt optierten SPÖ und ÖVP, hier reichte die einfache Mehrheit. Bundeskanzler Werner Faymann hatte vor der Abstimmung im Plenum unterstrichen, dass man beim letzten EU-Gipfel „im richtigen Moment wesentliche Beschlüsse“ gefasst habe, um der Entwicklung auf den Finanzmärkten künftig einen Schritt voraus zu sein. „An diesen Entscheidungen hat Österreich aktiv mitgewirkt.“ Nur dem gemeinsamen Bemühen um eine „gute soziale und wirtschaftliche Entwicklung in der EU“ verdanke Österreich sein geringes Zinsniveau für Staatsanleihen und die „so gute Be-schäftigungslage“, betonte der Bundeskanzler.
Der ESM soll Euro-Krisenstaaten wie Griechenland vor einem Zusammenbruch im Falle unbezahlbar hoher Anleihezinsen schützen. Die Euro-Länder verpflichten sich, den ESM zunächst mit einem Stammkapital in Höhe von 80 Mrd. Euro zu dotieren und Haftungen von bis zu 700 Mrd. Euro zu übernehmen. Auf Österreich entfällt ein Anteil von 19,48 Mrd. Euro, davon 2,23 Mrd. Euro in Cash. Der Fiskalpakt sieht einen ausgeglichenen Haushalt vor, das jährliche strukturelle Defizit soll unter 0,5 % des BIP liegen.
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Bildtext:
Bundeskanzler Werner Faymann (r.) mit Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger (l.) beim Pressefoyer nach dem Ministerrat am 19. Juni 2012 im Bundeskanzleramt.
FotografIn: Regina Aigner
Quelle: BKA/HBF
Datum: 19.06.2012
Ort: Wien
FotografIn: Regina Aigner
Quelle: BKA/HBF
Datum: 19.06.2012
Ort: Wien